Was einen guten Text ausmacht

Regina Magdalena Smrcka

Die Wirksamkeit eines guten Textes wird oft unterschätzt. Professionell geschriebene Inhalte können sachliche Informationen bieten, Meinungen beeinflussen, uns in die Welt der Fantasie eintauchen lassen, in Vertragsform unser Leben regeln oder unsere eigene Sichtbarkeit im Business um ein Vielfaches erhöhen.

 

Was einen guten Text ausmacht

Schauen wir uns das Medium Text einmal genauer an. Das Erste, auf das geschaut wird, ist eine korrekte Rechtschreibung und Punktion, dann fallen uns Ausdruck und Wortwiederholungen auf, ob wir mit Sie oder Du angesprochen werden, wie viele Fremdwörter benutzt werden und ob korrekt gegendert wurde. Doch in wirklich gutem Text steckt unendlich viel mehr! Was also macht den Unterschied aus? Zwischen Zeichen, Silben und Wörtern, die selbst geschrieben oder in Auftrag gegeben werden?

 

Es beginnt mit der Kenntnis der unterschiedlichen Einsatzgebiete, Genres und Textsorten. Erstreckt sich über das Wissen, in welchem Medium welche Textart zur Anwendung kommt, welche spezifische Eigenschaft diese hat und endet beim Know-how über die Zielgruppe und deren Lesebedürfnissen. Nicht jede Textsorte eignet sich für jede Zielgruppe und je nach Medium kommt eine andere Schreibweise zum Einsatz.

 

Print oder Online

Prinzipiell unterscheiden wir zwischen den beiden großen Bereichen Print und Online, wobei bedrucktes Papier mehr Wörter verträgt als digitale Beiträge und im Content für Web-Beiträge verstärkt Keywords zum Einsatz kommen. Hier kommt das Wissen um Suchmaschinenoptimierung zum Tragen.

Doch auch der Aufbau eines Textes unterscheidet sich, je nachdem, ob wir für Druck oder Web schreiben. Angefangen bei der Text-, Satz- und Länge der Überschrift der Art und Weise, wie die Einleitung sowie der erste Absatz geschrieben wird, über die Anzahl von Zwischenüberschriften bis hin zum Einsatz von Bildern und zu anderen Artikeln verweisenden Elementen wie z. B. internen Links oder QR-Codes.

 

Ausdruck und Wortwahl

In Fachzeitschriften oder Wochenblättern für eine höher gebildete Leserschaft sind berufsspezifische Fremdwörter und ein längerer Satzaufbau durchaus üblich, im Tagblatt nur einfache, kurze Sätze und allgemein bekannte Ausdrücke. Selbst bei Kinderbüchern gibt es klare Vorgaben, welcher Wortschatz in welchem Alter vorausgesetzt werden kann. Jedes Medium hat seine Zielgruppe und daraus resultierend eine gewisse Art, sich auszudrücken. Diese gilt es zu treffen.

 

Das Ziel bestimmt die Schreibweise

Jede Textsorte hat ein anderes Ziel und damit verbunden eine unterschiedliche Schreibweise zur Folge. Newsletter werden anders geschrieben als normale E-Mails und ein Blogbeitrag unterschiedet sich von einem Social Media Beitrag. Eine Landingpage hat eine andere Funktion als die Startseite einer Webseite. Und eine Nachricht in der Tageszeitung weicht von der Zielsetzung einer Reportage im Wochenblatt ab.

 

Zielgruppen und ihre Bedürfnisse

Doch „last not least“ kommt noch die Zielgruppe zum Zug. Ihre Bedürfnisse zu treffen, ihre Sprache zu sprechen, ihr genau die Information zu liefern, die sie gerade benötigt, ist die hohe Kunst des Schreibens. Vor allem dann, wenn sich deren Anliegen immer wieder verändern. Jemand, der bereits weiß, was die Ursache seines Problems ist und gezielt Preise bei passenden DienstleisterInnen sucht, benötigt andere Informationen und Inhalte als ein Mensch, der sich noch unsicher ist, wer ihm denn überhaupt helfen kann. Im Content Marketing wird hier eine Schreibweise eingesetzt, die alle Stationen der Costumer Reise, auch Kundenreise genannt abdeckt. (Interner Link)

 

Professioneller Text zahlt sich aus

Vor allem Ein-Personen-Unternehmen in der Gründungsphase oder Vereine können sich nicht immer bezahlten Text leisten. Manchmal sind es auch Ängste wie fehlendes Fachwissen der Texter, die uns lieber selbst zur Feder greifen lassen. Doch eine Investition in professionell geschriebene Inhalte ist letztendlich sinnvoll und nachhaltig.