Regina Magdalena Smrcka
Klappentext, Inhaltsverzeichnis, erster Absatz? Was liest du als Erstes, wenn du ein Buch zur Hand nimmst? Welcher Inhalt entscheidet darüber, ob du mit der Nase auf den Seiten kleben bleibst bis zum bitteren Ende? Welcher Satz gibt den Ausschlag, ob deine Finger automatisch weiterscrollen oder den Blog doch anklicken?
Viele ExpertInnen wissen nicht, wie sie ihren Blog, ihre Social-Media-Beiträge beginnen sollen. Sind die ersten Sätze einmal geschafft, fließt das Wissen von alleine. Doch es geht um mehr, als einen Einstieg in den Blogartikel zu schaffen! In diesem Blogbeitrag findest du 7 Ideen aus der Praxis, wie du deine Blogs spannend, informativ und suchmaschinenoptimiert beginnen kannst.
Ein klassischer Lead muss die 5 journalistischen W´s enthalten (Wer, Was, Wo, Wann, Warum) und den gesamten Inhalt eines Artikels zusammenfassen. Deine LeserInnen sollten wissen, um was es geht, ohne den gesamten Beitrag lesen zu müssen, nachdem der Lead gelesen wurde. Ursprünglich gedacht ist diese Schreibweise für JournalistInnen, die am Tag Presseaussendungen „Ende NIE“ erhalten und anhand des ersten Absatzes entscheiden, ob sie das Thema interessant finden oder nicht.
Doch auch viele Zeitungsartikel beginnen so. Dieser Aufbau lässt sich sehr gut auf Blogartikel übertragen, da die Suchmaschinen vor allem die Überschrift und den ersten Absatz einlesen. Wenn deine wichtigsten Keywords in diesen beiden enthalten sind, bringt das deinen Blog auf Google weiter nach vorne und bietet den LeserInnen einen guten Überblick, um was es in diesem Blog geht.
Willst du deinen Blog wie eine klassische Pressemitteilung beginnen, besteht dieser aus diesen drei Teilen:
◊ Head (Überschrift)
◊ Lead (1. Absatz, Zusammenfassung)
◊ Body (Inhalt)
Eine weitere Möglichkeit für den Einstieg in einen Blogartikel ist der Vorspann, auch Teaser genannt. Der Vorspann oder Teaser macht im Gegensatz zum Lead den Leser neugierig. Er enthält nicht alle Informationen, denn dieser soll Gusto auf mehr machen! Seine Aufgabe ist es, den Leser/die Leserin dazu animieren, den gesamten Beitrag zu lesen. Eingesetzt wird diese Methode z. B. in der Werbung für Bücher und Filme.
Setzt du einen Teaser am Anfang deines Blogs ein, sieht dein Blogartikel so aus:
◊ Head (Überschrift)
◊ Vorspann oder Teaser (1. Absatz)
◊ Body (Inhalt)
In meinem allerersten journalistischem Artikel für die ÖKZ meinte der Chefredakteur knapp „Verwende zwei Vorspanne!“. Ich war komplett ratlos, bis ich herausfand, dass er nach dem Teaser einen persönlichen szenischen Einstieg in den Text wollte.1
Dies bedeutet nichts anderes, als eine Szene, eine Gegebenheit aus dem Alltag der Hauptprotagonistin deines Artikels zu beschreiben. Was erlebt der Mensch in deiner Geschichte, deinem Blogartikel? Was passiert dem Kunden/der Kundin, die deine Dienstleistung buchen? Du kannst den Einstieg so wählen, dass du beschreibst, wie wohl sich die Person mit deinem Angebot fühlt. Oder mehrere Szenen aufbauen und durch den ganzen Artikel ziehen. D. h. du beschreibst als Erstes, wie der Alltag deiner KundInnen vor deinem Angebot aussieht, erzählst vom Veränderungsprozess und abschließend als letzten Absatz, wie es deinen KundInnen nach der Inanspruchnahme deiner Dienstleistung geht. Welche positiven Veränderungen gab es?
Ad1 Auch das war ein persönlicher Einstieg.
Der Elevator Pitch hat mehr Potenzial, als „DER Satz“ für Vorstellrunden zu sein. In meinen Augen ist er die grundlegende Basis jeder Öffentlichkeitsarbeit und unseres Marketingkonzeptes. Dein Elevator Pitch muss einfach sitzen!
Eine wichtige Rolle spielt der Elevator Pitch auch in der Suchmaschinenoptimierung. Der sogenannten Paragraph, der erste Absatz auf einer Webseite wird von den Suchmaschinen vorrangig eingelesen. Setzen wir den Elevator Pitch auf unserer Webseite genau an diese Stelle, fasst er nicht nur optimal unser Angebot zusammen, sondern bietet darüber hinaus noch eine Chance, auf Google & Co weiter vorne gerankt zu werden. Daher eignet sich der Elevator Pitch auch ideal für den Einstieg in Blogs.
Idealerweise bieten deine Blogs Hintergrundinformationen zu deinem Angebot. Jetzt brauchst du nur mehr zu überlegen, WELCHER Aspekt deiner Dienstleistung, deines Produktes in diesem Blog beschrieben wird und dazu einen Elevator Pitch verfassen.
Aktueller Anlass kann ein „Internationaler Tag“ oder ein jahresbezogener saisonaler Aufhänger sein. Auch für dich persönlich wichtige Tage finden hier ihren Platz. Ob Jubiläen, eine abgeschlossene Weiterbildung, eine geplante Veranstaltung, erfolgte Veröffentlichung in einer Zeitschrift oder ein gewonnener Preis, Hauptsache aktuell und du hast die Aufmerksamkeit deiner LeserInnen!
Gute Texter verstehen es, aktuelle Bezüge wie internationale Tage oder Feste im Jahreskreis in Bezug zu ihrem Angebot, ihrer Dienstleistung oder ihrem Produkt zu setzen. Z. B.: „Heute ist der Tag des …, ….! So wie … ist auch mein Angebot.“
Hooks werden normalerweise für Social Media Beiträge verwendet. Starke Hooks ziehen innerhalb von 0,4 Sekunden Aufmerksamkeit auf sich und halten das Publikum vom ersten bis zum letzten Augenblick gefesselt. Dazu zählen emotional aufgeladene Power Words, unkonventionelle Sätze und visuelle Highlights, um nur einige zu nennen. Es geht darum, unser Publikum mit wenigen Worten dazu zu animieren, mit dem Scrollen aufzuhören und den ganzen Beitrag anzusehen. Diese Idee des ersten zündenden Satzes können wir auch in Blogs anwenden.
Beispiele für Hooks:
„Damals sagte ich zu meiner Frau: „Ich werde ein ganz gefährliches Experiment beginnen. Ich werde für das Publikum schreiben, und ich werde so schreiben, dass alle verstehen, was ich meine.“ Polnisch-deutscher Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (1920-2013)
Nichts leitet so direkt in einen Text ein wie ein Zitat, ein Spruch oder eine witzige Anekdote! Neben dem Einstieg eignen sich diese auch ideal, um Texte aufzulockern oder zu ergänzen. Damit verleihst du deinen Texten eine feierliche, lustige oder mitfühlende Note, je nachdem, was du vermitteln möchtest.
Eine meiner KundInnen begann auf meinen Rat hin damit, positive Feedbacks von KundInnen passend zum Inhalt des Blogs am Ende des Blogbeitrages zu veröffentlichen. Zugegeben, dieser Ansatz, gute Rezensionen direkt im Blog zu veröffentlichen, war neu und ungewöhnlich, dennoch erzielte sie so einen positiven Verstärker, der den Inhalt des Blogartikels aus Sicht der KundInnen bestätigte.